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Boule & Pétanque e.V.
"Der Goggolori"

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Der Goggolori
Oids Zaich
Der Inhalt dieser Seite wurde letztmalig am 13. Dezember 2014 geändert.

Da der Name Goggolori etwas ausgefallen ist, wollen wir hier darauf eingehen, wer oder was der Goggolori eigentlich ist.

Die Frage "Wie seid ihr seinerzeit auf diesen ungewöhnlichen Namen gekommen?" hat mir ein Gründungsmitglied 20 Jahre nach der Vereinsgründung so beantwortet:

Wir wollten in den Vereinsnamen einen örtlichen Bezug einbauen.
Da die Sage des Goggolori in der Ammerseegegend  angesiedelt ist kamen
wir auf den Namen Goggolori.


 Der Name kommt auch in leicht unterschiedlichen Formen vor wie zum Beispiel Goggolore, Gogolori oder Gogolore.

Auf dieser Seite werden die folgenden Vorkommen des Namens weiter behandelt:

  • Der Goggolore von Otto Reuther (Buch); 1. Auflage 1935; Sammlung angeblich alter Sagen (Link)
  • Astutuli von Carl Orff: (Musik) Hier kommt der Kobold Goggolori vor. (Link)
  • Der Goggolori. Oper von Wilfried Hiller / Libretto von Michael Ende (Link)
  • da Goggolore. Ein Volksstück nach alten Sagen von Johannes Reitmeier (Link)
  • Es lebe der Goggolori. (Buch); Eine uralte Legende, von Sabine Maria Leitner, Mit Zeichnungen von Leontine Schmidt (Link)

Weitere Vorkommen (die aber hier nicht weiter behandelt werden) sind:

  • Goggolori, ein Restaurant in Kötzting
  • Weilheimer Goggolori, ein Williams-Christ-Birnenbrand (alkoholisches Getränk)


Otto Reuther, Der Goggolore

Otto Reuther hat 1935 ein Buch mit dem Titel Der Goggolore veröffentlicht.

Im Vorwort schreibt Otto Reuther, das Buch gehe auf Geschichten zurück, die er in seiner Jugend von älteren Leuten gehört hat. Das ist aber ein Stilmittel; im Wesentlichen ist das Werk Reuthers eigene Schöpfung.

Im Geleitwort des Buches erklärt Otto Reuther: "Goggolore" ist ein vom Bodensee bis Berchtesgaden bekannter Ausdruck. ... Immer bezeichnet das Wort einen unberechenbaren, sprunghaften, aber lustigen und gutartigen Burschen, "auf den koa Verlaß net is, dem wo ma aber net unguat sei ko.

Zeipoth, die Tochter des Webers in Finning am Ammesee bringt eines Tages den Goggolore (einen Waldschrat / Schrazl) mit nach Hause. Dieser treibt nun sein Unwesen. Vor allem Zeipoths Mutter versucht, den Goggolori loszuwerden, was diesen seinerseits wieder zu Gegenmaßnahmen veranlasst ...

Die erste Hälfte des Buches ist eher lustig. Hier werden Streiche des Kobolds erzählt. Die zweite Hälfte ist dann aber ziemlich tragisch.

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Carl Orff, Astutuli

Bei Carl Orff (1895-1982) kommt der Goggolori in Astutuli vor.

Astutuli, eine bairische Komödie ist ein Werk Orffs; es entstand zwischen 1947 und 1949. Es besteht aus einem einzigen Akt.
Premiere war am 20. Oktober 1953 in den Münchener Kammerspielen.

Astutuli ist ein lateinisches Wort. Man könnte es mit Die Schlaubergerchen übersetzen. Diese Komödie handelt von vermeintlich Schlauen, die Opfer eines Betrügers werden. In ihrer Gier verlieren die Betroffenen am Ende alles.

Der Goggolori ist hier ein Kobold, dessen Anwesenheit der Gagler (das ist der Betrüger) den Schlaubergern vortäuscht.

Astutuli wurde in den vergangenen Jahren mehrfach bei den Festspielen ORFF IN ANDECHS aufgeführt.

Eine Buchausgabe der Astutuli Orffs mit Zeichnungen von Kubin ist vergriffen. Man kann es aber noch antiquarisch bzw. gebraucht erwerben. Quod feci.

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Wilfried Hiller / Michael Ende, Der Goggolori

Der Name Goggolori ist vor allem durch eine Oper von Wilfried Hiller (geb. 1941) bekannt: Der Goggolori. Eine bairische Mär mit Musik (Uraufführung 3. Februar 1985, Theater am Gärtnerplatz, München). Wilfried Hiller ist ein "Orff-Schüler".

Das Libretto (das heißt: der Text) stammt von Michael Ende (1929-1995) und ist auch als Buch erhältlich.
      Der Goggolori
      Eine bairische Mär
      Stück in acht Bildern und einem Epilog
      (erschienen 1984)

Die Geschichte spielt in Finning am Ammersee zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Irwing, ein Bauer und Weber, hat mit dem Goggolori, einem Schratt (Kobold) einen Vertrag geschlossen. Der Goggolori sorgt dafür, dass die Felder Irwings fruchtbar sind und dass auch mit dem Vieh alles gut geht. Dafür soll er die Tochter des Bauern erhalten. Zeipoth, die Tochter Irwings ist inzwischen vierzehn Jahre alt. Nun bereuen die Eltern den Vertrag. Die Mutter setzt die Ullerin, eine Hexe, auf den Goggolori an, um ihn irgendwie unschädlich zu machen. Beim Versuch, den Goggolori zu beseitigen, setzt die Mutter die Pest frei. (Wie die Geschichte ausgeht, wollen wir hier nicht verraten.)

Verschiedene Motive aus dem Buch von Otto Reuther werden hier wieder verwendet. Doch haben wir hier ein eigenständiges Werk vor uns.

Diese bairische Oper Goggolori wurde in unserer Region vor allem durch die Aufführungen bei den Festspielen ORFF IN ANDECHS bekannt. Für 2008 steht sie wieder auf dem Spielplan. Premiere ist am 13. Juni 2008, die letzte Aufführung am 22. Juni 2008. Ein Link zum Andechser Spielplan ist auf unserer Link-Seite.

Ein gutes Omen für den Verein sollte die folgende Textstelle sein:
Bayerischer Urtext auf Seite 111 Deutsche Übersetzung auf Seite 110
      Sey ållatiafsts Geheymnis
      håd-a-ma aufdo:
      Das-a-ned schderm ko.
      Sein allertiefstes Geheimnis
      hat er mir aufgetan:
      Daß er nicht sterben kann.
Der Goggolori kann nicht sterben: So sollte also unser Verein niemals untergehen.

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Johannes Reitmeier, da Goggolore

Ein Volksstück nach alten Sagen

Dieses Theaterstück wird gelegentlich aufgeführt. So wurde es im Oktober / November 2007 von der Kolpingbühne Starnberg gespielt.

Reitmeiers Goggolore orientiert sich stark an der Fassung von Otto Reuther. Von der Handlung wurde vieles übernommen. (Was natürlich nicht heißt, dass Reitmeier abgeschrieben hätte. Um aus einer Erzählung ein Theaterstück zu machen, ist praktisch alles neu zu schaffen.) Das Tragische wurde weitgehend entfernt, und das Lustige wurde ausgebaut.

Wie in den anderen Fassungen des Stoffs, so bringt auch hier Zeipoth den Schrazl nach Hause. Die Versuche der Weberin, den Kobold loszuwerden, führen zu einer Reihe von seltsamen Ereignissen, und schließlich kommt es zu einer "Katastrophe". Allerdings ist es diesmal nicht die Pest (wie bei Reuther und bei Hiller/Ende) sondern etwas, was letztendlich doch noch etwas Lustiges an sich hat.

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Sabine Maria Leitner, Es lebe der Goggolori

Dieses Buch ist 2013 erschienen. Es baut auf der Version auf, die in Otto Reuthers Werk siehe oben dargestellt ist.

Seit 400 Jahren lebt nun Zeipoth in einer Erdhöhle beim Goggolori. In ihren Erinnerungen leben viele der alten Geschichten wieder auf.

Aber nun wird es plötzlich ziemlich kalt. Die Welt des Goggolori ist bedroht. Falls niemand mehr an ihn glaubt, hört er auf zu existieren, weil seine Welt dann verschwindet. Die Unterirdischen haben schon aufgehört zu singen. Deshalb macht er sich auf die Suche, ob er noch jemand findet. Er findet zwar niemanden, aber es muss wohl doch noch jemand geben. Ist es vielleicht das Mädchen vor dem Erdwall der Fliehburg, das eine lange grüne Hahnenfeder in seinen Händen hält?

Das Buch ist mit Zeichnungen von Leontine Schmidt illustriert.

Das Nachwort Der Goggolori - Eine Spurensuche von Sibylle Reiter gibt viele Hinweise zur Stoffgeschichte rund um den Goggolori.

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