Die Erfindung von Pétanque
Wann und wo wurde Pétanque erfunden? Ernest Pitiot war dabei und war
später viele Jahre Präsident des französischen Pétanque-Verbandes. Er hat
ein Schriftstück hinterlassen, in der er die Erfindung dieses Spiels auf
1910 festlegt.
Wikipedia gibt 1907 als das Jahr der Erfindung von Pétanque an.
Der Internationale Pétanque-Verband hat 2007 die Hundertjahrfeier veranstaltet.
Eine Erinnerungstafel auf dem Gelände in La Ciotat nennt den Juni 1910.
1907 oder 1910? Ist eigentlich egal.
Pétanque gibt es seit etwas mehr als 100 Jahren.
Pétanque entstand als Variante zu dem Jeu provençal.
Weil "Jules Le Noir" wegen Rheumas nicht mehr fähig war, die beim Jeu
provençal vorgeschriebenen drei Schritte
Anlauf zu machen, spielten seine Spezln mit ihm ausnahmsweise aus dem Stand.
Das war in La Ciotat, einer Stadt in Südfrankreich (rund 25 km von
Marseille).
In La Ciotat erinnert die nebenstehend abgebildete Tafel an diese
Vorgänge - so gesehen im September 2008. (Wenn Sie das Bild anklicken, wird
es größer angezeigt.)
Anmerkung vom Webmaster: Auf diesem Platz hab ich schon ein Tête-à-tête gespielt.
Aus dem provenzalischen Ausdruck pè tanca (bedeutet "die Füße
zusammen") entstand das Wort Pétanque. Das Spiel wird oft einfach
Boule genannt. Boule ist ein französisches Wort und heißt
Kugel.
Diese neue Form des Spiels gewann rasch viele Anhänger und verbreitete
sich über die ganze Welt.
Die Vorgeschichte des Vereins
80 Jahre später war ein junger Mann namens Ingo Freisinger. Der las eines Tages
in der Zeitung einen Bericht über Boule. Das war 1990. Dieser
gemütliche Sport hat ihm so gefallen, dass er 1991 mit zwei weiteren
Mitspielern nördlich vom Dietlhofer See spielte.
Aber leider zeigten die beiden Mitspieler geringes Interesse, und so war
unser Ingo von 1992 bis 1993 wieder allein. Sein Interesse aber wuchs
täglich, und er nahm teil an der Gründung der Südbayerischen Pétanque-Liga.
Er dachte sich: "Dabei sein ist alles!" und beantragte eine Spielerlizenz.
Damit war er im Bayerischen Pétanque-Verband aufgenommen und somit als
"Spielgemeinschaft Weilheim" mit einem Spieler gemeldet.
Im Herbst 1993 lernte er Joseph Wurm kennen. Beide spielten auf dem
Parkplatz vor der Hochlandhalle.
Die Anfänge
Am 11. Januar 1994 wurde dann der 1. Pétanque Club Goggolori - Boule
und Pétanque Weilheim beim Bayerischen Pétanque-Verband gemeldet, mit
einem Lizenzspieler. Bei der Vereinsgründung 1994 hatte der Verein 14
Mitglieder.
Ingo hat auch eine Boulebahn gebaut - auf dem Marienplatz zur Aktion
Mobil ohne Auto. Diese Bahn hat er zweimal auf- und abgebaut wegen
schlechten Wetters. Das hat ihn aber nicht aus der Bahn geworfen, und er hat
es gleich noch einmal im Juli 1994 zur Französischen Woche neben der Kirche
Mariä Himmelfahrt probiert. Der Erfolg dieser Aktion: 9 neue Mitglieder.
Unsere Zeit bei den Naturfreunden
Grund genug für Ingo, den Bau einer eigenen Boulebahn anzuregen. Das
Spielen auf dem Ammerdamm und auf dem südlichen Kiesweg am Naturfreundehaus
machte zwar Spaß, aber mit einer eigenen Boulebahn sollte es noch besser
werden.
Nach Verhandlungen mit den Naturfreunden Weilheim wurde im Frühjahr 1995
die Bahn gebaut. Am 1. Mai 1996 hat sie der damalige Bürgermeister, Herr Klaus Rawe, eingeweiht. Aus diesem Anlass haben wir am 18. April 1997
- inzwischen waren wir ein eingetragener Verein geworden - ein
Bürgermeisterturnier auf der neuen Anlage ausgetragen.
Seit dem 11. April 1997 ist der Club ein eingetragener Verein mit
Satzung. Ziele und Zweck des Vereins sind laut dieser Satzung:
- den Pétanquesport als Leistungs-, Breiten- und Freizeitsport zu fördern,
- den Pétanquesport in Weilheim und Gesellschaft zu vertreten,
- das Bestreben zur Errichtung und Erhaltung einer Bouleanlage,
- Stadt- und Vereinsmeisterschaften und andere sportliche Maßnahmen durchzuführen,
- sportliche Führungs- und Lehrkräfte aus- und weiterzubilden,
- die Jugendarbeit nach den Grundsätzen des bayerischen Pétanque-Verbands zu fördern.
Die Ziele und Visionen unseres Clubs sind der Aufbau einer Jugendmannschaft,
die Förderung des Spiels für Senioren und der Bau einer Boule-Halle.
Alljährlich führen wir durch:
(1) eine Vereinsmeisterschaft (hier können nur Vereinsmitglieder teilnehmen);
(2) eine Stadtmeisterschaft (diese steht allen Interessierten aus der Region offen);
(3) eine Vereinsfahrt.
Einige besondere Ereignisse in der Vereinsgeschichte:
1998 haben wir unsere Partnerstadt Narbonne zum Pétanquespielen besucht.
2000 weihten wir unseren Boulepavillon ein.
2004 feierten wir das 10-jährige Bestehen unseres Bouleclubs.
Umzug zum Volksfestplatz
Das allgemeine Interesse - insbesondere an der alljährlichen
Stadtmeisterschaft (ein für alle Freunde des Boulesport offenes Turnier) -
hat in den letzten Jahren sehr zugenommen. So waren wir auf der Suche nach
einem neuen Boulegelände, nachdem eine Erweiterung auf dem Gelände der
Naturfreunde nicht möglich war.
Der Winter 2005/2006 stand ganz im Zeichen der Planung. Dank der
freundlichen Unterstützung der Stadt Weilheim war ein geeignetes Gelände
schnell gefunden. Und im Frühjahr und Sommer 2006 wurde die neue Bouleanlage
gebaut. Dank finanzieller Unterstützung einiger wohl gesonnener Sponsoren
konnte das Gelände schnellstmöglich bespielbar angelegt werden.
Wir haben jetzt einen Bouleplatz am Ammerdamm, nördlich des Volksfestplatzes.
Die Einweihung des neuen Platzes wurde mit der Stadtmeisterschaft
verbunden und fand am 10. September 2006 statt.
Die Anlage des neuen Platzes war mit viel Arbeit verbunden. Aber bald
stellte sich heraus, dass wir mit dem Umzug einen guten Glücksgriff gemacht
hatten. Mit dem besseren Platz kamen neue Aktivitäten. Es kamen mehr Leute
zum Spielen; wir riefen ein drittes Turnier ins Leben; und der Verband
veranstaltete am 27. April 2008 erstmalig einen Ligaspieltag in Weilheim.
Mehr Ehrgeiz
Irgendwie ergab es sich, dass nach dem Umzug höhere Ansprüche gestellt wurden.
Liga
Seit 2007 nehmen wir nach mehrjähriger Pause wieder am Ligaspielbetrieb teil.
Zunächst hatten wir nur eine Mannschaft gemeldet;
seit 2010 haben wir zwei Mannschaften im Ligaspielbetrieb, Weilheim 1 und Weilheim 2.
Bis 2010 spielten wir immer in der untersten Klasse,
der Kreisliga Süd bzw. Kreisliga Süd/West.
2011 gab es eine Neustrukturierung der Ligen.
Weilheim 1 etablierte sich in der Regionalliga Süd/West, der zweituntersten Liga.
Weilheim 2 belegte den letzten Platz in der untersten Liga, der Bezirksliga Süd/West.
Seit 2011 spielt Weilheim 1 in der zweituntersten Liga, zunächst Regionalliga Süd/West,
später Bezirksoberliga Schwaben/Oberland.
2012 wäre Weilheim 1 fast abgestiegen,
wurde aber durch eine weitere Neustruktuirerung gerettet.
2013 wurde der Aufstieg in die nächsthöhere Liga knapp verpasst.
Weilheim 2 spielte bis 2012 in der untersten Liga,
kam 2013 in die zweitunterste Liga,
weil sich mehrere Mannschaften neu angemeldet hatten.
Der Klassenerhalt wurde 2013 geschafft.
Pokal
2014 haben wir erstmals für den Pokal gemeldet, und zwar zwei Mannschaften.
Bisher (d.h. bis zum 20.5.2014) wurde noch kein Spiel ausgetragen.
Rangliste
Als erster Weilheimer wurde 2009 Andy Bayerlein
in der Bayerischen Rangliste aufgeführt.
Er hatte Ranglistenpunkte bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften gewonnen.
Im März 2011 hatten wir bereits vier Spieler in der Rangliste.
Heute (Mai 2014) haben wir 11 Spieler in der Rangliste; der beste ist auf Platz 55.
Goggolori-Turnier
Das Goggolori-Turnier wurde aufgewertet.
Es ist jetzt beim Bayerischen Pétanque-Verband gemeldet
und wird als Ranglistenturnier geführt.
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